Alles Bio oder auch eine Frage des guten Geschmacks?

Sag mir was du isst, und ich sage dir, was du bist?, könnte man heute das Konsumverhalten beim Kauf von Lebensmittel beschreiben.
So wie das Wort „Lebensmittel" schon erkennen lässt, handelt es sich dabei um ein wertvolles Gut für unsere tägliche Ernährung und sichert unsere Lebensgrundlage.
Unser „täglich Brot", Gemüse, Fleisch sowie Obst verdient es sicherlich, genauer unter die Lupe genommen zu werden; man brauche nur an die BSE-Krise, Schweinepest,
Vogelgrippe, Gammelfleischskandale, Pestizidbelastung bei Obst und Gemüse, ... denken, dass einem so richtig der Appetit vergehen könnte.
Doch haben wir jemals darüber nachgedacht, wie diese sogenannten Lebensmittel eigentlich hergestellt werden. Gibt es eigentlich noch glückliche Kühe und Hühner und woher kommt unser Schnitzel ... ?
Fragen, die sicherlich auch mit Qualität und Nachhaltigkeit in Verbindung zu bringen sind.
Grundsätzlich kann man zwei Arten von Anbau- und Produktionsmethoden unterscheiden:
Bio- oder Ökolandwirtschaft: Bei der Pflanzenproduktion wird auf Monokulturen, Einsatz von chemischen Syntheseprodukten (Fungiziden, Herbiziden, Insektiziden, diese 3 Gruppen werden in den Medien als Pestizide zusammengefasst, Kunstdüngern, Wachstumsregulatoren und Antibiotika) sowie genetisch veränderter Mittel und Produkte verzichtet. Mittels speziellen Anbaumethoden, wie z.B. Ecofarming oder in der Permakultur (Buchtipp: Permakultur - Sepp Holzer) wird versucht, sich den Prinzipien der Natur zu nähern. Bei der Viehwirtschaft wird eine extensive Produktionsform (Artgerechte Tierhaltung wie z.B. im Familienverband und Ernährung) angewandt. Der Absatz der Erzeugnisse findet allgemein unter den Gesichtspunkten eines regionalen Kreislaufs (Hofverkauf, Bauernmärkte) statt.
Konventionelle Landwirtschaft: Im Vordergrund steht eine rationelle Produktion von pflanzlichen und tierischen Produkten, die möglichst mit wenig Arbeitsaufwand und in Form von industriellen Maschinen (hoher Energieaufwand) hergestellt werden. Das erzwing klarerweise bei der Pflanzenproduktion oft Monokulturen mit chemischer Vor- und Nachbehandlung (Hybrid(Gentech) - Saatgut, Pestizide, Kunstdüngereinsatz - negative CO2-Bilanz, ...) und führt oft zur Auslaugung der Böden (Fruchtbarkeitsverlust, Artenreichtum, Nitratbelastung im Grundwasser) sowie eine Bodenverdichtung durch schweren Maschineneinsatz (Erosionsgefahr). In der konventionellen Tierhaltung hat das zur Folge, dass die Tiere (Massentierhaltung) kaum artgerecht - zu kleine Ställe, Mastfütterung und Medikamenteneinsatz (Antibiotika) - gehalten werden, das wiederum große Verarbeitungsstrukturen voraussetzt.
Die Kaufentscheidung für Produkte aus Bio- oder Konventioneller Landwirtschaft ist somit auch eine Frage der ökologischen Nachhaltigkeit, die wie alles im Leben auch seinen
Preis hat! Die Entscheidung kann uns keiner abnehmen! - Der Kunde ist König!